Zukunft erinnernFachtag Kulturelle Bildung & Erinnerung
Erinnerungen prägen unsere Gegenwart. Sie sind der Stoff, aus dem wir Zukunftsvisionen entwickeln. Erinnerungsarbeit befördert Lernprozesse, die uns befähigen, gesellschaftlichen Herausforderungen in der Gegenwart zu begegnen. Körperliche Erfahrungen und insbesondere das Hören sind aufs Engste gekoppelt mit unserem Erinnerungsvermögen. Daraus erwächst Potenzial, Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden und Zukunft zu gestalten. Der Zusammenhang von Erinnerung, Hören und Zuhören öffnet der kulturellen Bildung wertvolle Spielräume angesichts einer Gesellschaft im Wandel.
Am 15. Mai 2025 lädt das Hör.Forscher!-Programm mit dem Fachtag „Zukunft erinnern“ ein breites Fachpublikum dazu ein, Verbindungen zwischen Erinnerung, Hören und Zuhören in einem transdisziplinären Ansatz zu erkunden. Workshops, Diskussionen und künstlerisch sowie diskursive Beiträge ermöglichen die Auseinandersetzung mit dem Thema "Erinnerung" im Kontext der Hör- und Zuhörbildung und geben fachlich-methodische wie künstlerisch-kreative Impulse für die eigene Vermittlungspraxis in schulischen und außerschulischen Kontexten.
„Erinnerung“ ist das aktuelle Jahresthema des bundesweiten Programms „Hör.Forscher!“, das Hör- und Zuhörbildung an allgemeinbildenden Schulen implementiert. Mit kreativen Methoden aus Kompositionspädagogik, Klangforschung und Medienbildung weckt es bei Schüler:innen nicht nur das Bewusstsein für das eigene Hören, sondern regt auch zum aktiven Gestalten mit Klängen in Form von Hörspielen und Klangperformances an. Hör.Forscher! ist ein Eigenprogramm der PwC-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Zuhören und dem Netzwerk Junge Ohren.
Infos & Anmeldung
Einlass: ab 9:00 Uhr
Wo? In der Alten Münze (Haus 3/OG), Molkenmarkt 2, 10179 Berlin (S-Alexanderplatz/U- Rotes Rathaus/Klosterstraße).
Anmeldung:
Bitte melden sie sich für den Fachtag unter folgendem Link an.
Kontakt:
info@hoer-forscher.de
Barrierefreiheit: Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht.
Gefördert durch:
Hör.Forscher! ist ein Eigenprogramm der PwC-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Zuhören und dem Netzwerk Junge Ohren e. V.
Programmablauf
09:30 - 09:50 Uhr | VORSTELLUNG des Hör.Forscher!-Programms
09:50 - 10:00 Uhr | GRUSSWORT durch Antje Valentin [Generalsekretärin Deutscher Musikrat]
10:00 - 10:45 Uhr | KEY NOTE
Mit Dr. Lea Luka Sikau [Artist Researcher, Mezzo-Sopranistin & Kuratorin für Musik und Sound Art am ZKM Hertzlab]
10:45 – 11:45 Uhr | KAFFEEPAUSE & PARTIZIPATIVE PERFORMANCE*
„SORGFALT - Erinnern für die Zukunft mit Quartett Plus 1 [Ensemble & Künstlerkollektiv]
*Für die Kaffeepause und die Performance werden wir Sie im Wechsel in zwei Gruppen einteilen.
11:45 - 12:45 Uhr | PODIUM Erinnern für die Gegenwart
Mit Robert Giese [Schulleitung Fritz-Karsen-Schule Berlin-Neukölln],
Talya Feldmann [Künstlerin für zeitbezogene Medien] und
Prof. Dr. Golo Föllmer [Professor für Musik und Medien, Universität Halle-Wittenberg]
12:45 - 14:00 Uhr MITTAGESSEN
14:00 - 15:30 Uhr WORKSHOPS Erinnerung als Vermittlungsansatz im Kontext Hör- und Zuhörbildung
Mit Sergio Vasquez [Komponist, Musiker, Vermittler], Constanze Alvarez [Autorin, Sprecherin, Journalistin beim BR], Florian Jacobsen [Medienpädagoge, freier Journalist bei NDR] und Antje Vowinckel [Komponistin, Hörspielmacherin, Regisseurin]
15:30 - 16:00 Uhr AUSTAUSCH/FEEDBACK
.
9:30 Uhr | PROGRAMMSTART
* Die Teilnehmenden wechseln sich in zwei Gruppen mit Kaffeepause und Performance ab10.45 Uhr | KAFFEEPAUSE & PARTIZIPATIVE PERFORMANCE*SORGFALT - Erinnern für die Zukunft
Nicht Erinnern als Rückschau, sondern Erinnern für die Zukunft wollen wir im künstlerischen Ritual gemeinsam üben: mit SORGFALT, aufeinander hörend, sich gegenseitig zuschauend und Verantwortung übernehmend. Tätig vergewissert sich die Gruppe ihres Miteinanders, orientiert, zelebriert und transformiert sich. Im Wissen um das, was war, richten musikalisch-performative Handlungen den Blick auf das, was kommt. In Zeiten, in denen Demokratie und Verantwortung immer mehr mit Last, vielleicht sogar mit Angst, als mit Lust und Mut verbunden werden, scheint es uns umso wichtiger unsere Handlungsfähigkeiten wieder zu erinnern.
11.45 Uhr | GESPRÄCH Gegenwart erinnernGestaltung von Gegenwart im Kontext ihrer Vergangenheit
Mit:
Robert Giese [Schulleitung Fritz-Karsen-Schule Berlin-Neukölln] der uns Einblicke in alltägliche Erinnerungsprozesse am Lernort Schule gibt.
Talya Feldmann [Künstlerin für zeitbezogene Medien], die mit ihrer Kunst Begegnungen mit dem Klang als kraftvolles Instrument des Empowerments erschafft.
Prof. Dr. Golo Föllmer [Professor für Musik und Medien, Universität Halle-Wittenberg], der an der Schnittstelle von Medienkultur und ästhetischer Praxis forscht und arbeitet.
Moderation: Malte Arkona, dessen Profession als Moderator sich in der Fähigkeit zum offenen und präzisen Zuhören begründet.
12.45 Uhr | MITTAGESSEN
14:00 WORKSHOPSErinnerung als Vermittlungsansatz im Kontext Hör- und Zuhörbildung
14:00 Uhr WORKSHOPS
I: Impuls, Klang, ErinnerungInspirationen für die Vermittlung zeitgenössischer Musik
In diesem Workshop entwickeln wir mithilfe nicht-musikalischer Anregungen neue Ideen der klanglichen Gestaltung. Ein Text und eine Partitur dienen uns dazu als Inspirationsquelle. Gemeinsam interpretieren wir den Text, kreieren daraufhin eigene Musikstücke und tragen sie uns gegenseitig vor. Dabei spielt auch die Wiederholung eine wichtige Rolle, denn sie fördert unsere Erinnerung an die zuvor zusammengesetzten Klänge sowie an den Prozess des Komponierens und Vorspielens.
Im Workshop stehen einige Percussions-Instrumente, Gitarre, Alltags-Objekte zur Verfügung. Sie dürfen gerne eigene Lieblings-Instrumente oder Klangobjekte mitbringen.
II: Der Körper als Klang-InstrumentAnregungen für das kreative Spiel mit Stimme & Sprache
Tönen, Sprechen, Singen – unser Körper ist mühelos in der Lage, die schönsten Klänge zu produzieren. Doch allzu häufig stehen wir uns dabei selbst im Weg. Im Workshop gehen wir auf Entdeckungstour: Anhand von Wahrnehmungs-, Sprech- und Atemübungen erforschen wir die vielfältigen Facetten unserer Stimme. Was wir dabei erleben, speichert sich im Körper als Erinnerung ab. Für den Workshop brauchen wir nichts als bequeme Kleidung und eine gute Portion Neugier!
III: Sound ScapesMedienpraktische Erkundungen von Klangumwelten (Outdoor-Workshop)
In diesem medienpraktischen Workshop werden wir uns den historischen und gegenwärtigen Soundscapes rund um das Nikolaiviertel, das Rote Rathaus und dem Molkenmarkt widmen und uns der Frage stellen, wie sich Erinnerungsprozesse mit akustischen Merkmalen urbanen Lebens verknüpfen lassen. Die aufgenommenen Soundscapes sollen später als Fieldrecordings auf der Seite www.audiyou.de anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden.
IV: Hören - Erinnern -Transformieren Einführung in die soundbasierte Raumerkundung (Outdoor-Workshop)
In modernen Großstädten haben nur wenige Orte einen spezifischen Klang, an den wir uns erinnern. Wir können Orte aber selbst zum Klingen bringen, indem wir die Umgebungsgeräusche hören, adaptieren und weiterentwickeln. Eine weitere Methode ist das Automatic Speaking, das die eigene Stimm- und Körperwahrnehmung mit der Wahrnehmung der Umgebung verbindet. Wir praktizieren Hören, Erinnern, Sprechen und Musizieren an einem Ort in der Mitte Berlins mit einfachen Mitteln.
Referent:innen von A-Z
Referent:innen von A-Z
Constanze Alvarez
Malte Arkona
Talya Feldmann
Golo Föllmer
Florian Jacobsen
Quartett PLUS 1
Dr. Lea Luka Sikau
Fotocredit: Heike Steinweg